Was ist graue energie?

Graue Energie bezieht sich auf den Energieaufwand, der während des gesamten Lebenszyklus eines Produkts oder einer Dienstleistung verbraucht wird. Sie umfasst den Energieverbrauch von der Rohstoffgewinnung über die Produktion, den Transport, die Nutzung bis hin zur Entsorgung und dem Recycling.

Graue Energie wird oft in Form von Treibhausgasemissionen gemessen, da der Einsatz von Energie meist mit der Freisetzung von Kohlendioxid und anderen Treibhausgasen einhergeht. Die Höhe der grauen Energie hängt von mehreren Faktoren ab, wie z.B. dem Standort der Rohstoffe, der Art der Energiegewinnung und dem Transportweg.

Der Begriff der grauen Energie geht auf den belgischen Physiker Frans Timmermans zurück, der ihn in den 1990er Jahren prägte. Er betonte die Bedeutung, nicht nur die direkte Energie für den Betrieb eines Produkts zu berücksichtigen, sondern auch die indirekte Energie, die für seine Herstellung und Entsorgung benötigt wird.

Die Berücksichtigung der grauen Energie ist wichtig, um die Umweltauswirkungen von Produkten und Dienstleistungen ganzheitlich zu erfassen. Dies ermöglicht es, umweltfreundlichere Alternativen zu identifizieren und den Ressourcenverbrauch zu reduzieren.

Maßnahmen zur Verringerung der grauen Energie umfassen unter anderem die Nutzung erneuerbarer Energien in der Produktion, die Förderung lokaler Rohstoffquellen und die Optimierung der Transportwege. Zudem können Verbraucherinnen und Verbraucher ihren Energieverbrauch durch den bewussten Kauf energieeffizienter Produkte und die Nutzung von Recyclingmöglichkeiten reduzieren.

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